In diesem Blog-Beitrag erhalten Sie einen ersten Überblick zum Thema Fehlzeiten und Faktoren für Arbeitszufriedenheit in verschiedenen Altersgruppen. Wir beschäftigen uns mit den typischen Herausforderungen der unterschiedlichen Generationen und räumen mit einigen Vorurteilen auf. Der Blog ist dabei nur der Appetizer. Wenn Sie mehr wissen möchten, hören Sie die spannenden Live-Vorträge unserer ReferentInnen und freuen Sie sich auf den kollegialen Austausch in unserer Fortbildung am 06.11.2024.
Haben Sie schon einmal etwas von der U-Kurve des Glücks gehört? Interessanterweise ist das Wohlbefinden von Menschen tendenziell in jungen Jahren und im hohen Alter höher, während es in der Lebensmitte einen Tiefpunkt erreicht (Blanchflower & Oswald (2008): Is well-being U-shaped over the life cycle? Social Science & Medicine, 66(8), 1733-49). Dieses Muster wurde in vielen verschiedenen Kulturen und Ländern beobachtet. Eine mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass die mittleren Lebensjahre oft mit erhöhtem Stress und Verantwortlichkeiten einhergehen. Man würde deshalb gerade in dieser Lebensphase mit einer Häufung von Ausfalltagen wegen Erschöpfung, Burnout und Stressfolgeerkrankungen rechnen.
Schaut man sich die Ausfalltage wegen psychischer Erkrankungen an, stimmt das nur bedingt: Junge Erwachsene fehlen tatsächlich häufiger. Aber dafür sind sie kürzer krankgeschrieben. Erwachsene im höheren Alter fallen seltener aus, aber wenn dann für längere Zeit (2 bis 5 vs. 8 – 15 Tage, BKK-Gesundheitsreport 2021).
Hat das nun etwas damit zu tun, dass die junge Generation keine Lust mehr auf Arbeit hat, und zu anspruchsvoll ist? Die Studienlage widerspricht vielen gängigen Vorurteilen! Millennials sind nicht faul und illoyal und Generation Z ist nicht nur auf Technologie fixiert und unpolitisch (u.a. Deloitte (2016): The 2016 Deloitte Millennial Survey: Winning over the next generation of leaders. IBM (2015): Myths, exaggerations and uncomfortable truths: The real story behind Millennials in the workplace.). Die Generationen haben jeweils eigene Werte und Prioritäten. Arbeitszufriedenheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz hängen von unterschiedlichen Bedürfnissen und Erwartungen ab. Sie zu kennen, hilft uns in der Beratung. Denn Arbeitgeber, die diese Unterschiede verstehen und entsprechende Strategien implementieren, können die Zufriedenheit und Produktivität ihrer Mitarbeiter über alle Altersgruppen hinweg fördern.
Um nur einige zu nennen:
Generation X (geboren 1965-1980) schätzt Arbeitsplatzsicherheit und Stabilität. Beschäftigte legen Wert auf Autonomie und Unabhängigkeit in ihrer Arbeit und wünschen sich Anerkennung für ihre langjährige Erfahrung und Leistung.
Generation Y (Millennials, geboren 1981-1996) ist der Sinn in ihrer Arbeit besonders wichtig. Sie möchten eine kollaborative Arbeitsumgebung und erwarten regelmäßiges Feedback sowie funktionierende moderne Technologien und Tools.
Generation Z (geboren 1997-2012) legt Wert auf langfristige Karriereaussichten, ist innovationsfreudig und möchte in Organisationen arbeiten, die technologische Fortschritte nutzen und in denen Führungskräfte offen und transparent sind. Sie bevorzugen eine Integration von Arbeit und Leben, die es ihnen ermöglicht, berufliche und persönliche Interessen zu verbinden.
Diese Aussagen spiegeln einen allgemeinen Trend wider, der sich in verschiedenen Studien gezeigt hat. Auch hier gilt natürlich, dass individuell ganz andere Herausforderungen und Bedürfnisse eine Rolle spielen können. Was alle Generationen zu einen scheint ist jedenfalls der Wunsch nach Angeboten zur Förderung der psychischen und körperlichen Gesundheit. Und das gibt uns die Möglichkeit mit ganzheitlicher Vorsorge und BGF-Maßnahmen in den Betrieben präsent zu sein und zu unterstützen.